Description (de)
Diplomarbeit, 2022, CC BY-NC-ND 4.0 International
Betreuung: Karin Harrasser
Abstract (Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit zeigt am Beispiel von Marlen Haushofers Roman Die Wand, inwiefern der melancholische Blick dazu geeignet sein kann, sowohl grundsätzliche Problematiken des Daseins, dessen erschütternde Ambivalenz als auch gesellschaftliche Fehlentwicklungen aufzudecken, statt sie zu verdrängen, und sich auf tatsächlich mögliche Veränderungen zu konzentrieren. Dabei wird speziell auf das in Die Wand skizzierte Verhältnis der Menschen zur Natur und die Beziehung der Protagonistin zu (nicht-menschlichen) Tieren fokussiert. Unter anderem in Bezugnahme auf Wolf Lepenies Melancholie und Gesellschaft wird nachgezeichnet, wie die Melancholie in Die Wand als Reaktion der Protagonistin (als Alter Ego der Autorin) auf die gesellschaftlich aufgezwungene Einschränkung ihrer Handlungsmöglichkeiten zum Ausgangspunkt ihrer Infragestellung des dominierenden anthropozentrischen Weltbildes wird.
Abstract (Englisch)
Based on Marlen Haushofer's novel Die Wand, this thesis discusses to what extent the melancholic view may be suited for uncovering fundamental problems of existence and its shattering ambivalence, as well as societal misdevelopments (rather than suppressing them), and further for concentrating on changes that are actually possible. It specifically focuses on how Die Wand outlines the relationship of humans to nature and the protagonist's relationship to (non-human) animals. With reference to Wolf Lepenie's Melancholie und Gesellschaft, among others, it will be traced how melancholia in The Wall becomes the protagonist's (as the author's alter ego) reaction to the socially imposed restriction of her action space, as the starting point for her questioning of the dominant anthropocentric worldview.