You are here: KUNSTUNIVERSITÄT LINZ PHAIDRA Detail o:3576
Title (deu)
Musik und Migration: Das Rebetiko am Anfang des 20. Jahrhunderts
Author
Viktoriia Nadakhovska
Degree supervisor
Angela Koch
Abstract (deu)
Diese Dissertation widmet sich der Musikform Rebetiko, die sich am Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte und heute einen festen Teil der komplexen Musikwelt Griechenlands darstellt. Das Rebetiko wird im Hinblick auf Migration, Subkultur/Popkultur, das Konzept „Orient“ und Gender-Aspekte untersucht. Der griechisch-türkische Krieg 1919-1922 löste Migrationsprozesse aus. Die darauf folgenden Begegnungen und Interaktionen zwischen den vertriebenen Menschen und der lokalen Bevölkerung sind ein markanter Teil des Entstehungskontexts des Rebetiko. Zu einer eigenen Musikform macht das Rebetiko die Verflechtung der Elemente der modalen Musik „östlicher“ Tradition mit den Elementen der von der Harmonielehre geprägten europäischen Musik. Ein wichtiger Teil meiner Untersuchung ist das tief in das Rebetiko verwobene Konzept „Orient“. Charakteristisch für das Rebetiko sind seine Vielfalt an Themen und die Verbindung zu den marginalisierten Bevölkerungsgruppen des urbanen Raums Griechenlands, wo sein Ursprung vermutet wird. Obwohl es vorwiegend von männlichen Künstlern geprägt wurde, gab es auch Frauen, die sowohl als Sängerinnen als auch als Autorinnen zur Entwicklung beigetragen haben. In meiner Arbeit fokussiere ich mich auf Roza Eskenazy und ihre Werke aus den 1930ern. Dieser Zeitraum markiert die Spitze der Popularität der Künstlerin und gleichzeitig des „Smyrna Stils“ des Rebetiko. Die hier textlich und musikalisch analysierten Werke weisen komplexe musikalische Eigenschaften sowie ein breites Themenspektrum dieser Musikform auf. Ein besonderes Augenmerk liegt außerdem auf der weiblichen Autorschaft der Rebetiko-Lieder, obwohl es nur wenige Musikwerke gibt, die von Künstlerinnen verfasst bzw. komponiert wurden. Außerdem untersuche ich eine Reihe von Liedern über Frauen und gehe der Frage nach, wie die Frauenfiguren dargestellt werden, welche Hintergründe diese Darstellungsweisen haben und wie sie in Bezug auf genderspezifische Zuschreibungen aufgefasst werden können. Als theoretische Grundlage dienen in meiner Arbeit Ansätze aus den Postcolonial Studies, Cultural Studies, Gender Studies sowie der Musiktheorie. Mit dieser Dissertation möchte ich zur Erforschung des Themenkomplexes Migration und Musik beitragen. Außerdem bemühe ich mich um die Sichtbarmachung der Künstlerinnen in der Musik, sodass weibliche Persönlichkeiten, ihre Werke und ihr Beitrag zur Kulturbranche mehr Aufmerksamkeit bekommen.
Abstract (eng)
This dissertation explores rebetiko, a music form that emerged in the early 20th century and now holds a significant place in Greece's musical landscape. Rebetiko is analysed in relation to migration, subculture, popular culture, the concept of the “Orient” and gender aspects. The Greek-Turkish War of 1919- 1922 triggered migration processes, and the subsequent encounters and interactions between the displaced people and the local population are crucial to understanding the context in which rebetiko emerged. It became a distinct music form by blending elements of the makam music, which is part of the “eastern” musical tradition, with those of European music. The songs analysed here display complex musical characteristics and cover a broad range of themes within this music form. An important part of my study is the concept of the “Orient”. While predominantly shaped by male artists, women also played a significant role in the development of rebetiko as singers and songwriters. In my work, I focus on Roza Eskenazy and her songs from the 1930s, a period that marks the peak of her popularity and the popularity of the “Smyrna style” of rebetiko. I discuss several songs that refer to women, analysing how female figures are portrayed, the context of these portrayals, and their reflexion on gender issues. Particular attention is also given to the female authorship of rebetiko songs. In my analysis, I use approaches from postcolonial studies, cultural studies, gender studies, and music theory. This dissertation aims to contribute to the research on the interrelationship between migration and music. Moreover, I aim to enhance the visibility of female artists, ensuring that their personalities, works, and contributions to the cultural field receive greater recognition.
Type (eng)
Language
[deu]
Persistent identifier
https://phaidra.kunstuni-linz.at/o:3576
Study plan
Approbation date
2024-11-02
Citable links
Restricted access
Details
Object type
PDFDocument
Format
application/pdf
Created
09.12.2024 12:51:44
Metadata
KUNSTUNIVERSITÄT LINZ | Hauptplatz 6 | 4020 Linz | Austria | T +43 732 7898